Definition der ordnungsgemäßen Verwaltung
Unter ordnungsgemäßer Verwaltung versteht man im Wohnungseigentumsrecht (WEG) sämtliche Maßnahmen, die erforderlich sind, um das Gemeinschaftseigentum der Eigentümergemeinschaft zu erhalten, wirtschaftlich zu verwalten und gesetzliche Vorgaben einzuhalten (§ 19 Abs. 2 Nr. 6 WEG).
Zentrale Aufgaben der Verwaltung
1. Instandhaltung und Reparaturen
Die Hausverwaltung muss Schäden am Gemeinschaftseigentum rechtzeitig erkennen und beheben.
2. Wirtschaftliche Verwaltung
Dazu gehört die Erstellung eines jährlichen Wirtschaftsplans zur transparenten Darstellung finanzieller Belastungen der Eigentümer.
3. Umsetzung von Beschlüssen
Die Verwaltung hat die Pflicht, Beschlüsse der Eigentümerversammlung unverzüglich umzusetzen.
4. Gesetzliche Befolgung
Die Verwaltung informiert Eigentümer über relevante gesetzliche Änderungen und sorgt für deren Einhaltung.
§ Praxisrelevantes Urteil (BGH)
Der BGH stellte 2023 klar (Az.: V ZR 65/22), dass eine Verwaltung unverzüglich handeln muss, wenn Schäden am Gemeinschaftseigentum drohen. Verzögerungen mit finanziellen Folgeschäden begründen Schadensersatzansprüche.
✅ Checkliste: 5 Kriterien für ordnungsgemäße Verwaltung
- Regelmäßige Kontrolle des Gemeinschaftseigentums
- Transparente Buchführung
- Zeitnahe Umsetzung von Beschlüssen
- Fristgerechte Wirtschaftspläne
- Aktive Kommunikation mit Eigentümern
FAQ: Wichtige Fragen kompakt beantwortet
Welche Folgen haben Pflichtverletzungen durch die Verwaltung?
Eigentümer können Schadensersatzansprüche stellen, wenn Pflichtverletzungen zu finanziellen Schäden führen.
Darf die Verwaltung allein Entscheidungen treffen?
Nein. Maßnahmen müssen gesetzlich legitimiert oder von der Eigentümerversammlung beschlossen sein.
Fazit und Empfehlungen
Eine gewissenhafte Verwaltung schützt die Eigentümergemeinschaft. Regelmäßige Kontrollen und eine aktive Beteiligung der Eigentümer sind unerlässlich, um Risiken zu vermeiden.
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